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Wir über unsEng2021
AWIUGH

Die Macher von AWIUGH - Alles, was ihr uns genommen habt – hegen keinerlei journalistischen Hintergrund, denn Auftraggeber. Natia ist Künstlerin. Joshi the Artist ist Künstler aus Moabit, mit drei Buchveröffentlichungen, Musik-videos und seiner Musik. AWIUGH versteht sich als eine Gesprächsreihe des Schwärmens zu Literatur, Musik und allem was wir sonst meinen der Vergessenheit entreißen zu müssen.

Der Titel - Alles, was ihr uns genommen habt - bezieht sich nicht erst auf die Zeit 2020 - 2021. Mit der privaten Konkurrenz im Fernsehen, zu Beginn der 90er Jahre und der zunehmend einhergehenden Automatisierung des Radioprogramms, dazu Quoten- und Werbeabhängigkeit, wurden Jahr für Jahr Qualität und Vielfalt auf Geschmacksprogramm heruntergerochen, in dem sich die Macher von AWIUGH nicht wiederfinden. Joshi ist 1962 geboren, hat also Schallplattenveröffentlichungen sowie die gesamte kurze Punk-Ära um 1979 in Berlin – West miterlebt. Zusehends hat sich die Musikbranche selber verüberflüssigt und Musik zu einem lästigen Downloadberg aus Schrottveröffentlichungen verkommen lassen; einem Gebrauchsgegenstand der sich auf eine unreife Hörerschaft gestürzt hat, deren Altersdurchschnitt im einstelligen Bereich liegt.. Dieser Wertverlust ist auch in der Literatur zu beobachten. Auch wenn Serien, Filme inzwischen auf kleinen Displays angeschaut werden und der Sound überall zuviel surround hat, zu klang-crisp (aus der letzten Michael Brecker-CD Pilgimage musste ich sämtliche Höhen herausdrehen)und bass-lastig (aus Amp Fiddlers Ghetto-Fly sämtliche Tiefbässe)ist, gibt es dennoch viele Menschen, die ihre Sehgewohnheiten an Filmen schärfen und das Hören von Musik schulen; gerade, da unser Musikunterricht immer noch bei Holzflöte, Triangel und Wir singen im Chor, in den Anfängen der Mayflower stecken geliebn ist und Analyse von Texten, Drehbüchern, Film, geschweige denn das Interesse für nicht deutschsprachige Literatur gar nicht erst vorgesehen ist (mit welchem Recht entfernt Arte aus amerikanischen Filmen die Originaltonspur und bietet nur Französisch und Deutsch an?). Joshi hat die Umrüstung von der Analog - zur Digitaltechnik selbst miterlebt. Ebenso beim Film von der VHS Cassette zur DVD dann Blu-ray. Hier wurde also dreimal für den gleichen Film bezahlt. Mit dem Öffnen der Archive, Remastering im Jazz (Van Gelder u. a.) als auch in der Rockmusik haben dennoch einige Prunkstücke den Weg zur Digitalisierung gar nicht erst geschafft (Graham Parker u. a.). Diese Musiker gehen den Weg der Vergessenheit, ebenso wie fieberhaft Filmrestauratoren (Criterion, Leone) versuchen verschollene Filme zu retten.

Die Gesprächssendungen verfolgen keinerlei Ziel, sind willkürlichen Zusammentreffen entnommen, bei denen die Gesprächspartner die Impulse setzen. Zum Schutz Dritter werden Namen und Kennzeichnungen herausgeschnitten oder mit einem lustigen Ton übermalt. Es gibt keine Fotos oder Filmaufzeichnungen, dies ist eine rein audiophile Sendung. Dies ist kein Wettbewerb, also nicht, der Originalität, auch keine Wissenssendung.- Lebensläufe Werdegänge lassen sich anderswo eruieren, unsere Aufgabe sehen wir allein schon mit der Erwähnung der Künstler erfüllt. Die Bücher lesen müsst ihr schon dann immer noch selbst. Jede Sendung erhält einen Titel, Namensnennung der Teilnehmer und einen Abspann. Das Ende der meisten Sendungen bestreitet ein Song von Joshi, der aus seinem Musikproduktionsrahmen der Zeit 1987 – 2007 schöpfen kann. In der Sendung werden Songs auch geschnitten, um den Fluss nicht zu stören oder wenn klar ist , dass sie sowieso erhältlich sind. AWIUGH hält sich streng an die Urheberechtsgrundlage, und bietet die Sendungen nur als Stream an, es gibt keinerlei Download oder Weiterverbreitung auf anderem medialen Wege. Die Sendungen speisen sich nur bedingt aus der Bereicherung anderer Musik als Sendungsinhalt, sondern im Gegenteil als Erwähner der gespielten Künstler. Wer soll sie noch kennen, wenn sie nirgends gespielt werden? Fragezeichen. Aufgrund der einsetzenden Korrektnis allerortens ist um uns herum ein Lullerprogramm entstanden, mit Wohlfühlclap und Vögelquitsch, das ein merkwürdig leeres und schales Rauschen mit sich zieht. Die Sendungen alles was wir nicht brauchen gibt es zuhauf.

Der Reichtum der Gespräche ergibt sich aus den unterschiedlichen Vorlieben einer zufälligen Zusammensetzung der Teilnehmer, es gilt: jeder und jede kann mitmachen. So kontaktieret denn uns . Nicht alles gelangt in den podcast, manches wird gesplittet, hier wird wahllos assoziativ gesprungen. Es müssen neue Formen her. Auch die Dauer bleibt beliebig. Auch kann manches mehrfach auftreten. Themenschwerpunkt bleiben Musik, Literatur. Auf Sachverhalte aktueller Ereignisse oder die Betonung privat religiöser Vorlieben wird hier kein Wert gelegt, da die Sendungen zeitlos bleiben sollen. Dies ist keine Diskussionsrunde und auch kein Mehrheiten trampeln auf Minderheiten herum –Programm. Genommen wurden uns viele Dinge, schon vor dem Millennium. Unsere Aufmerksamkeit wird zusehends von qualitiv Hochwertigem zu Verkaufsträchtigem umgeleitet. Die Gespräche werden geschnitten, in Berücksichtigung der Schere im Kopf dürfen auch Nebenabzweigungen genommen werden. Internet abgeschafft, kein Fernsehen seit 2008, so sieht sich Joshi, umgeben von einem großen Archiv aus Musik, Literatur und Filmen gewappnet mit Natia weitere Streifzüge durch die kulturellen Errungenschaften dieser Kunstlandschaft zu gehen, die in dieser Welt ansonsten kaum noch oder zu wenig Beachtung finden. Dabei geschieht erstaunliches, längst selbst verschollen geglaubtes, auch zu unterst gekehrt, taucht wieder auf, tritt zutage und wird neu liebgewonnen. In einer Welt in der wir täglich unseren erworbenen Geschmack hinterfragen, wollen wir die Begeisterung zurückgewinnen, die wir beim Hören des ersten Mals hatten, die Naivität aufrechterhalten die uns so verletzlich aber auch empfindsam macht. Schon lange sind Fernseh- und Rundfunkprogramm in dieser Aufgabe überfordert. Woher aber sollen zum Beispiel junge Hörer gute Musik erkennen, wenn sie nirgends gespielt wird? Wie die Scheu vor vermeintlich schwerer Literatur nehmen, wenn sie niemand vorliest? Wir sind es leid aus Unkenntnis vorurteilsvoll große Werke ad acta gelegt zu sehen, nur weil uns eingebläut wird, die Mühe lohne sich nicht. Aber: Jazz kommt nicht zu dir, du musst zu ihm gehen (Wynton Marsalis in Ken Burns Jazz-Reihe), gerade die Mühe ist es, die Erfüllung bringt. Deshalb danke ich hier an dieser Stelle auch all jenen, die sich diese Mühe aufbürden und siehe da:

Hier ist AWIUGH. Es bereitet uns große Begeisterung und Freude.

Joshi 19. April 2021

About UsDeu
AWIUGH

The makers of AWIUGH - Everything You Took From Us - do not harbor any journalistic background, because client. Natia is an artist. Joshi the Artist is an artist from Moabit, with three book publications, music videos and his music. AWIUGH is a series of conversations about literature, music and everything else we think we have to snatch from oblivion. The title - All that you have taken from us - does not refer only to the time 2020 - 2021. With the private competition in the television, at the beginning of the 90's and the increasingly accompanying automation of the radio program, in addition quota and advertising dependence, quality and variety were smelled down year after year on taste program, in which the makers of AWIUGH do not find themselves. Joshi was born in 1962, so he experienced record releases as well as the whole short punk era around 1979 in Berlin - West. Increasingly, the music industry has made itself obsolete and music has degenerated into an annoying download mountain of junk releases; a commodity that has pounced on an immature listenership whose average age is in the single digits.... This loss of value can also be observed in literature. Even if series, movies are now watched on small displays and the sound everywhere has too much surround, is too sound-crisp (from the last Michael Brecker CD Pilgimage I had to turn out all the treble)and bass-heavy (from Amp Fiddler's Ghetto-Fly all the low bass)there are still many people who sharpen their viewing habits on movies and train listening to music; especially since our music lessons are still stuck with wooden flute, triangle and We sing in choir, in the beginnings of the Mayflower, and analysis of texts, scripts, film, let alone interest in non-German literature is not even provided for (with what right does Arte remove the original soundtrack from American films and offers only French and German? ). Joshi himself has experienced the conversion from analog to digital technology. Likewise with the film from the VHS Cassette to the DVD then Blu-ray. So here was paid three times for the same film. With the opening of the archives, remastering in jazz (Van Gelder et al.) as well as in rock music, some showpieces have not even made it to digitalization (Graham Parker et al.). These musicians go the way of oblivion, just as film restorers (Criterion, Leone) feverishly try to save lost films. The talk shows do not pursue any goal, are taken from random meetings, where the interlocutors set the impulses. To protect third parties, names and identifiers are edited out or painted over with a funny tone. There are no photos or film recordings, this is a purely audiophile program. This is not a competition, so not, the originality, also no knowledge broadcast - curricula vitae careers can be elicited elsewhere, we see our task fulfilled just by mentioning the artists. You still have to read the books yourself. Each program is given a title, the names of the participants and credits. The end of most broadcasts is occupied by a song by Joshi, who can draw from his music production framework of the time 1987 - 2007. Songs are also cut in the broadcast in order not to disturb the flow or when it is clear that they are available anyway. AWIUGH strictly adheres to the copyright basis, and offers the broadcasts only as a stream, there is no download or redistribution by other media means. The broadcasts feed only conditionally on the enrichment of other music as broadcast content, but on the contrary as mentions of the artists played. Who should still know them if they are not played anywhere? Question mark. Due to the onset of correctness everywhere, a luller program has sprung up around us, with feel-good clap and bird squeal, dragging a strangely empty and stale noise along with it. The broadcasts of everything we don't need abound. The richness of the conversations arises from the different preferences of a random composition of participants, it is true: anyone and everyone can join. So contact us . Not everything gets into the podcast, some things are split, here is jumped randomly associative. New forms are needed. Also the duration remains arbitrary. Also some things can appear several times. The main topics remain music and literature. No emphasis is placed on the facts of current events or the emphasis of private religious preferences, since the broadcasts are supposed to remain timeless. This is not a discussion group, nor is it a program where majorities trample on minorities. Many things were taken from us even before the millennium. Our attention is visibly diverted from the qualitatively high to the saleable. The conversations are cut, in consideration of the scissors in the head also side branches may be taken. Internet abolished, no television since 2008, so Joshi, surrounded by a large archive of music, literature and films, sees himself armed to go with Natia further forays through the cultural achievements of this artistic landscape, which otherwise hardly or too little attention in this world. In the process, astonishing things happen, things long thought to have disappeared, even those that have been lost, reappear, come to light and are loved anew. In a world in which we daily question our acquired tastes, we want to regain the enthusiasm we had when listening to the first time, to maintain the naivety that makes us so vulnerable but also sensitive. For a long time now, television and radio programs have been overwhelmed in this task. But how, for example, are young listeners supposed to recognize good music if it is not played anywhere? How can they overcome their awe of supposedly difficult literature if no one reads it aloud? We are tired of seeing great works put aside out of ignorance, just because we are told that it is not worth the effort. But jazz doesn't come to you, you have to go to it (Wynton Marsalis in Ken Burns Jazz series), it's the effort that brings fulfillment. So here I am also thanking all those who put in the effort and lo and behold: Here is AWIUGH. It gives us great enthusiasm and joy. Joshi 19. April 2021
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